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Phenibut und Tramadol
Phenibut ist eine synthetische Verbindung, die in den 1960er Jahren in der Sowjetunion als Beruhigungsmittel für das zentrale Nervensystem mit anxiolytischen (angstlösenden) und nootropischen (kognitionsfördernden) Eigenschaften entwickelt wurde. Chemisch gesehen ist Phenibut ein Derivat der Gamma-Aminobuttersäure (GABA), eines primären inhibitorischen Neurotransmitters im Gehirn, der die neuronale Erregbarkeit reduziert. Während GABA selbst die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden kann, ermöglicht es die veränderte Struktur von Phenibut mit dem Zusatz eines Phenylrings, ins Gehirn zu gelangen und seine Wirkung zu entfalten.
Phenibut wirkt in erster Linie als Agonist an den GABA-B-Rezeptoren, hat aber auch einige Auswirkungen auf die GABA-A-Rezeptoren. Die Aktivierung der GABA-B-Rezeptoren führt zu beruhigenden Effekten, reduziert die Angst und fördert die Entspannung, ohne eine starke Sedierung hervorzurufen, wie dies bei anderen GABA-ergen Substanzen wie Alkohol oder Benzodiazepinen der Fall ist. Die Aktivierung der GABA-B-Rezeptoren hat auch muskelentspannende Wirkungen und kann Stress abbauen. Dieser Wirkmechanismus ist der Grund, warum Phenibut häufig wegen seiner angstlösenden und stimmungsaufhellenden Wirkung eingesetzt wird.
Neben seiner Wirkung auf das GABA-System moduliert das Phenibut auch das dopaminerge System. Es hat sich gezeigt, dass es den Dopaminspiegel in bestimmten Gehirnregionen, insbesondere im Striatum, erhöht. Dies trägt zu seinen stimmungsaufhellenden Eigenschaften bei und kann Gefühle des Wohlbefindens oder eine leichte Euphorie hervorrufen. Die dopaminerge Aktivität ist auch für einige seiner nootropischen Wirkungen verantwortlich, da Dopamin eine entscheidende Rolle bei Motivation, Aufmerksamkeit und Belohnungsverarbeitung spielt.
Phenibut hat auch Wirkungen auf Glutamatrezeptoren, insbesondere NMDA-Rezeptoren, obwohl diese Wirkungen im Vergleich zu seiner Wirkung auf das GABA- und Dopaminsystem weniger ausgeprägt sind. Diese Wechselwirkung könnte zu seinen neuroprotektiven Eigenschaften und kognitionsfördernden Wirkungen beitragen. Durch die Modulation der glutamatergen Übertragung kann Phenibut dazu beitragen, die Stimmung zu stabilisieren und eine übermäßige exzitatorische Neurotransmission zu reduzieren, die häufig mit Angst und Stress verbunden ist.
Tramadol ist ein synthetisches Opioid-Analgetikum, das über eine Kombination von Mechanismen zur Schmerzlinderung wirkt. Der primäre Wirkmechanismus von Tramadol ist seine Aktivität als Agonist an den Mu-Opioid-Rezeptoren im Gehirn und Rückenmark. Mu-Opioid-Rezeptoren sind Teil des körpereigenen Opioidsystems, das zur Regulierung der Schmerzwahrnehmung beiträgt. Wenn Tramadol an diese Rezeptoren bindet, ahmt es die Wirkung natürlicher schmerzlindernder Chemikalien im Körper, wie z. B. Endorphine, nach. Dadurch wird die Schmerzwahrnehmung reduziert und eine Analgesie erzeugt. Allerdings ist die Affinität von Tramadol zu den mu-Opioidrezeptoren im Vergleich zu stärkeren Opioiden wie Morphin oder Oxycodon relativ schwach, weshalb seine analgetische Wirkung geringer ist.
Zusätzlich zu seiner opioiden Wirkung hemmt Tramadol auch die Wiederaufnahme von zwei wichtigen Neurotransmittern: Serotonin und Noradrenalin. Indem es die Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin blockiert, erhöht Tramadol die Konzentration dieser Neurotransmitter in den synaptischen Spalten und steigert so ihre Verfügbarkeit. Sowohl Serotonin als auch Noradrenalin spielen eine entscheidende Rolle in den absteigenden hemmenden Schmerzbahnen, die zur Unterdrückung von Schmerzsignalen im zentralen Nervensystem beitragen. Dieser sekundäre Mechanismus trägt wesentlich zur schmerzlindernden Wirkung von Tramadol bei, insbesondere bei neuropathischen Schmerzen, bei denen herkömmliche Opioide weniger wirksam sein können.
Tramadol wird hauptsächlich in der Leber durch das Enzym Cytochrom P450 2D6 (CYP2D6) metabolisiert. Es wird in einen potenteren Metaboliten namens O-Desmethyltramadol (M1) umgewandelt, der eine höhere Affinität für den mu-Opioidrezeptor hat und somit stärker zu seiner opioiden Wirkung beiträgt. Die unterschiedliche CYP2D6-Aktivität bei den einzelnen Personen kann zu Unterschieden bei der Verstoffwechselung von Tramadol und der Wirkung führen.
Die Kombination von Phenibut und Tramadol birgt aufgrund ihrer sich überschneidenden Wirkungen auf das zentrale Nervensystem erhebliche Risiken. Beide Arzneimittel haben eine depressive Wirkung, jedoch über unterschiedliche Mechanismen, und ihr kombinierter Konsum kann die schädlichen Folgen verstärken.
Die gleichzeitige Einnahme dieser Arzneimittel kann das Risiko einer schweren Depression des zentralen Nervensystems erhöhen. Dies kann zu tiefgreifender Sedierung, eingeschränkter Motorik, Schwindel und verlangsamten kognitiven Prozessen führen. Noch besorgniserregender ist das Risiko einer Atemdepression, bei der die Fähigkeit des Gehirns, die Atmung zu regulieren, beeinträchtigt wird, was zu tödlichen Folgen wie Atemstillstand führen kann, vor allem in höheren Dosen oder bei chronischem Gebrauch.
Außerdem beeinflussen beide Medikamente den Serotoninspiegel, was die Möglichkeit eines Serotoninsyndroms mit sich bringt. Dabei handelt es sich um einen potenziell lebensbedrohlichen Zustand, der durch Unruhe, Hyperreflexie, Zittern und einen veränderten Geisteszustand gekennzeichnet ist. Der Beitrag von Phenibut zum Serotonin-Syndrom ist zwar weniger direkt, aber seine gleichzeitige Anwendung mit Tramadol, das die Serotonin-Wiederaufnahme direkt hemmt, erhöht dieses Risiko, insbesondere bei Personen, die bereits andere serotonerge Medikamente einnehmen.
Krampfanfälle sind ein weiteres erhebliches Risiko bei dieser Kombination. Es ist bekannt, dass Tramadol die Anfallsschwelle senkt, und insbesondere der Entzug von Phenibut kann Anfälle auslösen. Die gleichzeitige Einnahme dieser Arzneimittel kann die Wahrscheinlichkeit von Krampfanfällen erhöhen, insbesondere bei Personen mit einer Vorgeschichte von Krampfanfällen oder bei Personen, die andere Arzneimittel einnehmen, die ebenfalls die Krampfanfallschwelle beeinflussen.
Wir haben keine bestätigten Daten über akute und tödliche Erkrankungen im Zusammenhang mit dieser Kombination gefunden. Gleichzeitig gibt es keine Anzeichen für lohnenswerte positive Erholungseffekte, die die Risiken dieser Kombination aufwiegen könnten.
Generell kann diese Kombination als eine der am wenigsten untersuchten bezeichnet werden, so dass wir für alle Informationen, auch subjektive, über diese Kombination dankbar sind. Gleichzeitig erinnern wir alle Nutzer daran, dass man trotz der Experimentierfreudigkeit und der Lust auf Neues vor allem auf seine Gesundheit achten muss.
In Anbetracht der obigen Ausführungen empfehlen wir, diese Kombination mit großer Vorsicht zu behandeln.
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