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MAOIs und Marihuana
Monoaminoxidase-Hemmer (MAOIs) hemmen die Aktivität der Monoaminoxidase, eines Enzyms, das für den Abbau von Monoaminen (wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin) im Gehirn verantwortlich ist. Durch die Hemmung dieses Enzyms erhöhen MAOIs den Spiegel dieser Neurotransmitter, was die Stimmung verbessern und die Symptome von Depressionen und bestimmten Angstzuständen lindern kann.
Zu den häufigen Nebenwirkungen von MAOIs gehören Schwindel, Schlafstörungen, Gewichtszunahme und sexuelle Funktionsstörungen. Mögliche Wechselwirkungen mit verschiedenen Medikamenten, die zu einem Serotonin-Syndrom führen können, einem potenziell lebensbedrohlichen Zustand.
Marihuana (Cannabis). Die aktiven Bestandteile von Marihuana, wie Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD), interagieren mit dem Endocannabinoid-System, indem sie an Cannabinoid-Rezeptoren (CB1 und CB2) im Gehirn und im gesamten Körper binden. Die psychoaktiven Wirkungen von THC werden in erster Linie durch seine Wirkung auf die CB1-Rezeptoren vermittelt und beeinflussen Genuss, Gedächtnis, Denken, Konzentration, Sinnes- und Zeitwahrnehmung sowie koordinierte Bewegungen.
Cannabis kann das Kurzzeitgedächtnis, die Koordination und das Urteilsvermögen beeinträchtigen. Außerdem kann es das Risiko psychiatrischer Störungen, einschließlich Psychosen, erhöhen, insbesondere bei gefährdeten Personen.
Die Wechselwirkung zwischen CBD, THC und dem Cytochrom-P450-System (CYP) spielt eine wichtige Rolle bei der Pharmakokinetik von Cannabis und seinen potenziellen Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, wie z. B. MAOIs. Das CYP-System ist eine Sammlung von Enzymen, die für den Stoffwechsel vieler Arzneimittel in der Leber verantwortlich sind. Sowohl CBD als auch THC können die Aktivität dieser Enzyme beeinträchtigen und so den Stoffwechsel und die Wirkung anderer Substanzen, einschließlich MAOIs, beeinflussen.
CBD ist ein starker Hemmstoff für mehrere CYP450-Enzyme, insbesondere CYP3A4 und CYP2C19. Durch die Hemmung dieser Enzyme kann CBD den Metabolismus von Arzneimitteln, die Substrate dieser Enzyme sind, verringern, was zu erhöhten Plasmaspiegeln dieser Arzneimittel und einem erhöhten Risiko für unerwünschte Wirkungen führen kann. Die Hemmung von CYP3A4 und CYP2C19 durch CBD könnte zu erhöhten Spiegeln bestimmter MAOIs im Blut führen, was eine Dosisanpassung und eine sorgfältige Überwachung auf Anzeichen von Toxizität oder unerwünschten Wirkungen erforderlich macht.
Es wurde nachgewiesen, dassTHC bestimmte CYP-Enzyme sowohl hemmt als auch induziert, obwohl seine Auswirkungen im Allgemeinen weniger ausgeprägt sind als die von CBD. THC kann CYP2C9 und CYP3A4 in geringerem Maße hemmen, was den Stoffwechsel von Arzneimitteln, die durch diese Enzyme metabolisiert werden, beeinträchtigen kann. Die hemmende Wirkung von THC auf diese Enzyme könnte in ähnlicher Weise zu erhöhten Konzentrationen von MAOIs oder anderen gleichzeitig verabreichten Arzneimitteln führen, wodurch sich das Risiko von Nebenwirkungen erhöht.
Die Kombination von Cannabis mit MAOIs führt zu komplexen pharmakokinetischen Wechselwirkungen, die vor allem auf den Einfluss von CBD und THC auf das Cytochrom-P450-System zurückzuführen sind. Diese Wechselwirkungen können zu erhöhten Plasmakonzentrationen von MAOIs und einem potenziell erhöhten Risiko für unerwünschte Wirkungen führen:
- Erhöhte Plasmakonzentrationen von MAOIs: Die Hemmung der CYP450-Enzyme durch CBD und in geringerem Maße auch durch THC kann zu einem verringerten Metabolismus und einer geringeren Clearance von MAOIs führen, was wiederum höhere Plasmakonzentrationen zur Folge hat. Dies kann sowohl die therapeutische Wirkung als auch das Toxizitätsrisiko von MAOIs erhöhen.
- Veränderter Cannabis-Stoffwechsel: Umgekehrt kann das Vorhandensein von MAOIs auch den Stoffwechsel von THC und CBD beeinträchtigen, wodurch sich die Wirkungen und Nebenwirkungen von Cannabis verändern können. Die spezifischen Auswirkungen hängen jedoch von dem jeweiligen MAOI und seinen eigenen Wechselwirkungen mit dem CYP-System ab.
- Risiko eines Serotonin-Syndroms: Sowohl MAOI als auch Cannabis, insbesondere CBD, können den Serotoninspiegel erhöhen. Die Kombination könnte theoretisch das Risiko eines Serotonin-Syndroms erhöhen, eines potenziell lebensbedrohlichen Zustands, der durch Symptome wie Verwirrung, Unruhe, schnellen Herzschlag und schwankenden Blutdruck gekennzeichnet ist. Die Entwicklung eines solchen Syndroms ist zwar unwahrscheinlich, aber die Wahrscheinlichkeit ist nicht gleich Null.
- Verstärkte pharmakodynamische Wirkungen Abgesehen von den pharmakokinetischen Wechselwirkungen könnte die Kombination von Cannabis und MAOIs zu additiven oder synergistischen Wirkungen auf die Stimmung, die Kognition und die kardiovaskuläre Funktion führen, was zu Vorsicht mahnt.
Wir haben keine bestätigten Daten über akute und tödliche Erkrankungen im Zusammenhang mit dieser Kombination gefunden. Gleichzeitig gibt es keine Beweise für solide positive Erholungseffekte, die die Risiken dieser Kombination aufwiegen könnten.
In Anbetracht der obigen Ausführungen empfehlen wir, diese Kombination mit großer Vorsicht zu behandeln.
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